Presseinformation 053/2012

Energiesparlampen ohne Quecksilber

Forscher stellen neue elektrodenlose Lampe „3rdPPBulb“ auf der „light + building 2012“ vor
Gutes Licht, schont die Umwelt: Die innovative Energiesparlampe „3rdPPBulb“ stellt eine überzeugende Alternative zu herkömmlichen Kompaktleuchtstoffröhren dar. (Abbildung: www.3ppbulb.com)
Gutes Licht, schont die Umwelt: Die innovative Energiesparlampe „3rdPPBulb“ stellt eine überzeugende Alternative zu herkömmlichen Kompaktleuchtstoffröhren dar. (Abbildung: www.3ppbulb.com)

Quecksilberfreiheit, günstige CO2-Bilanz, niedrige Herstel-lungskosten und eine hervorragende Lichtqualität zeichnen die elektrodenlose Energiesparlampe „3rdPPBulb“ aus, die Forscher des Lichttechnischen Instituts (LTI) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mitentwickelt haben: Sie haben die quecksilberfreie Füllung, die Leuchtstoffbeschichtung, die In-nenbeschichtung sowie die Geometrie der innovativen Lampe entwickelt. Bei einer Pressekonferenz am Montag, 16. April, um 12.30 Uhr auf der Messe „light + building“ in Frankfurt stellt das Konsortium aus Aachen und Karlsruhe die „3rdPPBulb“ vor.
 

Das Forschungskonsortium unter Leitung von Professor Dr. Holger Heuermann von der FH Aachen und Dr. Rainer Kling vom LTI des KIT arbeitet an elektrodenlosen Energiesparlampen, die eine über-zeugende Alternative zu den herkömmlichen quecksilberhaltigen Kompaktleuchtstofflampen darstellen. In Deutschland werden jähr-lich mehrere Millionen dieser Kompaktleuchtstofflampen (CFL) ver-kauft. Sie sollen Energie sparen und die Umwelt schonen. Doch wegen ihres Quecksilbergehalts haben sie nahezu den gegenteiligen Effekt. Anbieter von CFL müssen eine fachgerechte Entsorgung mit lokalen Organisationen garantieren. Allein der Transport zwischen Haushalten, Sammelstellen, Aufbereitung und Reststoffverwertung erfordert einem enormen logistischen Aufwand. Dieser wirkt sich negativ auf die CO2-Bilanz der CFL aus.
 
Für die neue „3rdPPBulb“ haben Wissenschaftler der Abteilung „Licht- und Plasmatechnologien“ am LTI des KIT eine Reihe von Materialien getestet, bis sie die passende Kombination von metall-haltigen Verbindungen fanden, die das Quecksilber ersetzen kann. „Die Ersetzung erfolgt Schritt für Schritt“, erklärt Celal Mohan Ögün, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am LTI. „Bereits jetzt ist die Lampe nahezu quecksilberfrei.“ Aktuell sind bei einer netzseitigen Leis-tungsaufnahme von 19 Watt bereits weniger als zehn Mikrogramm Quecksilber pro Lampe erforderlich, um etwa 840 Lumen Lichtstrom zu erzeugen. Das entspricht einer effektiven Lichtausbeute von rund 45 Lumen/Watt und damit einer 75-Watt-Glühlampe. Die aktuell noch erforderliche Quecksilbermenge beträgt den Faktor 0,002 der zulässigen Menge. Bis Ende 2012/Anfang 2013 soll die „3rdPPBulb“ völlig quecksilberfrei sein. Die Wissenschaftler des LTI haben auch eine spezielle Leuchtstoff-Innenbeschichtung, welche die Ultravio-lettstrahlung in sichtbares Licht umwandelt, sowie eine Innenbe-schichtung gegen Füllmaterialdiffusion in den Glaskolben entwickelt. Überdies haben sie eine neue Geometrie erarbeitet, die eine gleichmäßige Temperaturverteilung und Leistungszuführung gewährleistet.
 
Für die Entwicklung des Vorschaltgeräts zeichnen die Aachener Forscher verantwortlich. Die Ansteuerelektrode der „3rdPPBulb“ befindet sich außerhalb des Lampenkolbens. Bei der Fertigung kann daher auf herkömmliche Elektroden verzichtet werden, was die Herstellungskosten deutlich senkt. Da keine Elektroden in der Gasentladungskammer vorhanden sind, ist ein Elektrodenabbrand ausgeschlossen. Elektrodenlose Lampen zeichnen sich darüber hinaus in der Regel durch eine längere Lebensdauer aus –  bei einer durchschnittlichen Nutzung von täglich drei Stunden hält die Lampe voraussichtlich mehr als 27 Jahre.
 
Die Lampe ist so aufgebaut, dass sich die Materialien unkompliziert einem Wertstoffkreislauf zuführen lassen. Daher weist sie in ihrem Lebenszyklus von der Herstellung über den Betrieb bis zum Recycling eine günstigere CO2-Bilanz auf. Auch für den Verbraucher hat die neue Lampe sichtbare Vorteile: besonders hohe Leuchtdichte, gute Farbwiedergabe, angenehme Lichtfarben und Dimmbarkeit sowie kürzere Startphase.
 
Die FH Aachen und das KIT präsentieren die „3rd PPBulb“ bei einer
 
Pressekonferenz am Montag, 16. April, um 12.30 Uhr
bei „light and building 2012“, Messe Frankfurt
Ludwig-Erhard-Anlage 1, 60327 Frankfurt/Main
Halle 3.C, Raum „Argument“.

 
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zu der Pressekonferenz herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich bis spätestens 15. April an unter press does-not-exist.3ppbulb com. Zur Akkreditierung vor Ort halten Sie bitte Ihren Presseausweis bereit. Anschließend an die Pressekonfe-renz besteht die Möglichkeit zu Einzelinterviews.

Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Das KIT ist eine der deutschen Exzellenzuniversitäten.

or, 13.04.2012
Kontakt:

 

Margarete Lehné
Pressesprecherin (kommissarisch)
Tel: +49 721 608-41105
Fax: +49 721 608-43658
presse does-not-exist.kit edu

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