„Meistens redet nur der Professor“

Ecuadorianische Studierende geben Tipps per Videokonferenz

Mit 1600 Schülern gilt das Colégio Aleman Quito als eine der größten deutschen Auslandsschulen. Einige Schüler der Oberstufe interessieren sich für ein Studium an einer der TU9-Universitäten . Präsident der TU9 ist KIT Präsident Horst Hippler, der zur Gründung eines neuen KIT-Alumniclubs in Quito nach Ecuador reiste und dort unter anderem die Deutschen Schulen in Quito und Guayaquil besuchte. Er unterschrieb die in Lateinamerika ersten Kooperationsverträge mit Deutschen Schulen dieser Art. In Quito vereinbarten Schulrektor Dr. Hans-Joachim Czoske und die TU9 eine Zusammenarbeit, die den Schülern der Deutschen Schule eine optimale Vorbereitung auf das Studium in Deutschland sowie eine exzellente Betreuung an den TU9-Universitäten bieten soll.

Vor den Schülern der Schule im 3000 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Quito stellte er die Studienmöglichkeiten an den neun führenden Technischen Universitäten vor. Höhepunkt war eine Videokonferenz mit ecuadorianischen Studierenden in Karlsruhe, die vor kurzem noch ihr Abitur an der Deutschen Schule in Quito gemacht hatten. Momentan sind 18 ehemalige Schüler dieser Schule am KIT.

Es ist früher Morgen in der Aula der Deutschen Schule, im Multimediazentrum der Fakultät für Informatik am KIT ist gerade die Mittagspause vorbei. Die Schüler nutzen die Gelegenheit, Hippler und den Studierenden Fragen zum Leben und Arbeiten in Karlsruhe zu stellen. Diese antworteten ganz ehrlich, dass es nicht immer einfach sei, und rieten den Schülern, sich rechtzeitig um ein Zimmer zu kümmern und das Studienkolleg sowie Vorbereitungskurse zu belegen. „Es ist schwierig, aber es ist möglich! Und es ist schwierig auch für deutsche Studenten“, sagt Paola ins Mikrofon, die den Schülern außerdem Lerngruppen ans Herz legt. Paola hat gerade ihr Diplom in Elektrotechnik abgelegt und ist erst vor ein paar Wochen nach Ecuador zurückgekehrt. „Hier an der Uni musst du viel selbstständiger arbeiten. Es gibt keine Eltern, die dir sagen, dass du aufstehen musst. Und Hana, die am KIT im 3. Semester Informationswirtschaft studiert, fährt fort: „Du kannst lernen, oder eben nicht, das musst du selbst entscheiden“ Pablo, der in Karlsruhe früher als Kellner arbeitete und jetzt Hiwi ist, beantwortet Fragen zur Möglichkeit, neben dem Studium Geld zu verdienen. In den ersten Semestern sei es ein wenig schwer, meint er, allerdings bieten sich die Semesterferien an. „Und die Tutoren haben mir sehr geholfen, mich zurechtzufinden“ sagt der angehende Wirtschaftsingenieur.

Wie ist das Studentenleben? Die Schüler in der Aula werden neugierig. Die nüchterne und sehr erwachsene Antwort von Hana: „Das Studentenleben kann sehr schön sein, aber vergesst nicht, dass ihr gekommen seid, um zu studieren, nicht um Party zu machen!“ Pablo ergänzt mit einem Schmunzeln: „Und vergesst nicht, man muss viel Lernen, sehr viel